Wenig Freude mit Veganern im Cose Cosi
Mit einiger Neugierde haben wir das Cose Cosi am Linzer OK-Platz besucht. Das Lokal macht insgesamt einen eher unaufgeräumten Eindruck, das Interieur könnte dringend eine Renovierung vertragen. Auf der Speisekarte finden sich durchaus kreative Gerichte, die aber – zumindest was die uns servierten Speisen anbelangt – bei Weitem nicht die stolzen Preise rechtfertigen. Das Beschriebene wurde nicht erfüllt und unsere ohnehin nicht allzu hohen Erwartungen wurden auch noch enttäuscht. Die junge Servierkraft wusste weder, was vegan ist (bei fünf als vegan gekennzeichneten Gerichten auf der Karte ein schwerer Mangel) und stotterte auf Nachfrage herum, dass wir das Salatdressing lieber nicht bestellen sollten, da sie nicht wüsste, was darin ist.
Wir bestellten trotzdem Babyspinatsalat (€4,50), einen gemischten Salat (€4,10) – beides mit Essig und Öl, Hort der Nibelungen (€ 9,90) und eine Rote Rüben-Pizza (€ 12,70). Es kamen etwa 30 g Babyspinat in einem Suppenteller mit sieben ganzen Haselnüssen aber darüber hinaus ohne irgendwelche Zugaben, der gemischte Salat war in Ordnung aber nicht gerade preiswert. Der Hort der Nibelungen bestand aus lieblos in eine Auflaufform geworfenen Gemüse-, Polenta- und rohen Räuchertofuwürfeln. Damit das beim Schlucken nicht im Hals stecken bleibt, gabs noch zwei Esslöffel SojaCucina in die Mitte. Die Rote Rüben Pizza ging sofort zurück, da kein Veggie Filata darauf war. Zurück kam ein Esslöffel Veggi Filata in einem Schälchen, zum selber darüber streuen? Zwar bemühte sich der herbeigerufene Chef (die Servierkraft liess sich an unserem Tisch nicht mehr blicken) uns zu erklären, dass der vegane Käse im Pizzaofen komplett verschwunden wäre, aber man versprach, noch einmal etwas Käse darauf zu schmelzen. Ich bin sicher, dass auf der „originalen“ Pizza etwa 100g Mozzarella drauf sind, aber auf der veganen Variante eben nur ein Esslöffel mit nicht einmal 10g. Tja. Überdies waren ausser den roten Rüben keine anderen Zutaten, die so herrlich beschrieben wurden (Topinambursauce, Hanfsamen-Walnuß-Pesto…), zu entdecken, vielleicht in Spurenelementen oder in Form von ganzen Hanfsamen, die im Ganzen unangenehm zu essen sind.
Fazit: Zwar ist es grundsätzlich löblich und begrüßenswert, vegane Gerichte anzubieten. Aber wir Veganer lassen uns nicht gerne für dumm verkaufen. Wer es nicht schafft, die veganen Speisen genauso schmackhaft wie die omnivoren zuzubereiten, sollte das Experiment wieder in die Schublade stecken. Mit Kochen hat das nichts zu tun. Hier schmeckten wir eindeutig, dass die veganen Speisen weder vom Koch noch vom Inhaber jemals probiert worden sind. Sorry, aber hier kommen wir nicht mehr zum Essen.