Ein ganz feines Pflänzchen: Radicchio Tardivo
Was für Menschen, die sich omnivor ernähren, ein Festtagsbraten ist, das ist für vegane Leute mal eine Trüffel, Artischocken, Spargel oder eben ein Radicchio Tardivo (genaue Bezeichnung: Radicchio Rosso di Treviso Tardivo). Der Tardivo ist relativ teuer, weil mehrere Schritte auf dem Feld und klimatisch notwendig sind. So muss (!) er zweimal Frost erlebt haben, bevor er geerntet werden kann. Genießbar sind nur die zarten Herzen, siehe Bild. Die Hauptpflanze ist zu bitter um sie zu essen. Mehr dazu wird in dem Standard-Artikel „Radicchio di Treviso: Blüten des Frosts“ sehr gut beschrieben.
Ich esse den Tardivo am liebsten in Olivenöl kurz gebraten, mit in die Pfanne kommt ein angequetschtes Knoblauchzeherl. Dazu wird die ganze Pflanze nur mit einem feuchten Tuch abgewischt, der Länge nach geviertelt, dabei unbeding den essbaren Strunk mitverarbeiten. Der gibt nicht nur Zusammenhalt sondern schmeckt auch gut.
Der Tardivo passt sehr gut in einer warmen toskanischen Vorspeise, weiters bestehend aus Fagioli Cannelini al fiasco und Rosmarinkartoffeln.